Informationen und Entscheidungshilfen von Zahnarzt Dr. Thorsten Strauf in Lahntal-Goßfelden
Worauf muss ich bei der Wahl einer Zahnfüllung achten? Was für Unterschiede gibt es bei den Füllungs-Materialien? Hier finden Sie wertvolle Informationen und Entscheidungshilfen.
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1. Haltbarkeit: Die Zahnfüllung muss möglichst lange halten.
2. Abriebfestigkeit: Die Füllung darf sich nicht zu schnell abnutzen.
3. Randdichte: Es darf keinen Spalt zwischen Füllung und Zahn geben, in den Bakterien eindringen und eine Randkaries verursachen können.
4. Zahnschonend: Es sollte möglichst wenig vom Zahn abgeschliffen werden müssen.
5. Ästhetik: Die Füllung sollte "unsichtbar" sein und sich auch im Laufe der Zeit nicht verfärben.
6. Körperverträglichkeit: Das Füllungsmaterial sollte biologisch gut verträglich sein.
Darunter versteht man Füllungs-Materialien, die zu etwa 15 % aus Kunststoff und zu ca. 85 % aus sehr fein gemahlenen Füllstoffen wie z.B. Glaskeramik bestehen.
Die Füllstoffe geben Komposits eine hohe Abriebfestigkeit und die hervorragende ästhetische Wirkung: Die Füllungen sind praktisch "unsichtbar" (siehe Foto).
Komposits werden als Paste schichtweise in den Zahn eingebracht und jede Schicht wird mit Licht einer bestimmten Wellenlänge ausgehärtet (Foto).
Mit einem speziellen Verfahren ("Adhäsiv-Technik") wird die Füllung fest mit dem Zahn verbunden. Das vermeidet Randspalten, in die Bakterien eindringen und Karies verursachen könnten.
Nach dem Aushärten wird die Oberfläche der Füllung an den Zusammenbiss der Zähne angepasst und auf Hochglanz poliert.
Nachteile: Der Kunststoff-Anteil der Komposits kann in seltenen Fällen bei sensiblen Patienten allergische Reaktionen hervorrufen. Das Legen von Komposit-Füllungen ist anspruchsvoll und aufwendig.
Vorteile: Komposit-Füllungen haben eine sehr hohe Abriebfestigkeit und nutzen sich kaum ab. Sie gehen eine feste Verbindung mit dem Zahn ein. Dadurch werden Randspalten vermieden und stark geschädigte Zähne können stabilisiert werden.
Komposit-Füllungen sind "unsichtbar" und haben eine lange Haltbarkeit von acht und mehr Jahren*. Deshalb entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, obwohl gesetzlich versicherte Patienten eine Zuzahlung zu Komposit-Füllungen leisten müssen (Siehe unten: "Was bezahlt die Krankenkasse?").
* Die auf dieser Website angegebenen Haltbarkeitsdauern von Zahnfüllungen sind statistische Mittelwerte, die von der
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung veröffentlicht wurden. Im Einzelfall hängt die Haltbarkeitsdauer einer Füllung auch von deren Lage und Größe ab. Bei guter Zahnpflege können Füllungen
wesentlich länger halten als hier angegeben.
Inlay bedeutet "Einlage" und im Falle von Keramik-Inlays heißt das, dass die Füllung außerhalb des Mundes hergestellt und anschließend in den Zahn eingesetzt wird.
Keramik-Inlays vereinen fast alle Vorteile in sich und werden deshalb oft von Patienten gewählt, die Wert auf lang haltbare, gut verträgliche und ästhetische Füllungen legen.
Für die Anfertigung von Keramik-Inlays werden die Zähne abgeformt. Aus dieser Abformung wird ein Modell erstellt, auf dem die Inlays hergestellt werden. Anschließend werden die Inlyas mit einem sog. Befestigungs-Komposit randdicht und stabil in die Zähne eingesetzt.
Während der Zeit, in der die Inlays angefertigt werden, trägt der Patient Provisorien aus Kunststoff oder Zahnzement zum Schutz der Zähne.
Der Kunststoff-Anteil des Befestigung-Komposits kann in seltenen Fällen bei sensiblen Patienten allergische Reaktionen hervorrufen. Das Anfertigen und Einsetzen von Keramik-Inlays ist technisch anspruchsvoll und zeitaufwendig.
Für Inlays muss manchmal etwas mehr gesunde Zahnsubstanz abgeschliffen werden als für Füllungen. Der Patient muss für einige Tage ein Provisorium tragen, bis die Inlays fertig sind.
Keramik ist sehr gut körperverträglich. Sie hat eine ähnliche Härte wie natürliche Zähne und nutzt sich kaum ab. Keramik-Inlays werden mit der sog. "Adhäsiv-Technik" fest mit den
Zähnen verbunden. Dadurch sind sie randspaltfrei und sie stabilisieren den Zahn.
Keramik-Inlays haben eine sehr lange Haltbarkeit von zehn und mehr Jahren. Das hat den Vorteil, dass die Zähne über einen langen Zeitraum versorgt sind und die Patienten nicht so oft ihre Füllungen erneuern lassen müssen.
Keramik-Inlays haben eine natürliche Zahnfarbe und sind deshalb von anderen nicht zu sehen. Sie verfärben sich auch nicht im Laufe der Zeit und es setzen sich keine Tee- oder Raucherbeläge auf der Keramik fest.
Patienten, die das Beste für ihre Zähne wollen, entscheiden sich oft für Keramik-Inlays, obwohl gesetzlich Versicherte eine Zuzahlung dafür leisten müssen (Siehe unten: "Was bezahlt die Krankenkasse?").
Gold-Inlays werden wie Einlage-Füllungen aus Keramik außerhalb des Mundes hergestellt. Anders als diese werden sie üblicherweise mit einem Zahnzement statt mit einem Komposit in
die Zähne eingesetzt.
Für Inlays muss manchmal etwas mehr gesunde Zahnsubstanz abgeschliffen werden als für Füllungen. Der Patient muss für einige Tage ein Provisorium tragen, bis die Inlays fertig sind.
Viele Patienten empfinden die goldene Farbe der Inlays als störend. Wenn gleichzeitig noch andere Zahnersatz-Metalle vorhanden sind, kann manchmal "Metallgeschmack" im Mund auftreten.
Sie haben eine lange Haltbarkeit von 15 Jahren und mehr. Deshalb werden Sie trotz notwendiger Zuzahlung von solchen Patienten gewählt, die eine langfristige Versorgung ihrer Zähne wünschen.
Amalgam ist ein metallischer Füllungswerkstoff, der zu ca. 50 % aus Quecksilber besteht. Der Rest sind andere Metalle wie Silber, Kupfer, Indium, Zinn und Zink.
Amalgam-Füllungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Sie haben eine Haltbarkeit von zehn und mehr Jahren.
Wegen des in den Füllungen enthaltenen Quecksilbers und der anderen Metalle stehen manche Menschen Amalgam kritisch gegenüber.
Ein weiterer Nachteil ist die dunkle Farbe der Füllungen. Bei weiter Mundöffnung können sie für andere sichtbar sein.
Bei dieser Füllungsart handelt es sich um eine Kombination aus Komposit und Glasionomerzement, die sich gut mit der natürlichen Zahnsubstanz verbindet.
Kompomere sind einfach in der Anfertigung und eine preisgünstige Alternative zu Amalgam-Füllungen.
Kompomer-Füllungen halten nur ca. 4-6 Jahre. Sie haben keine so hohe Stabilität und Abriebfestigkeit wie Komposits oder Keramik. Sie sind deshalb nur für kleine Füllungen geeignet und nutzen sich relativ schnell ab.
Im Laufe der Zeit können sich Kompomer-Füllungen dunkel verfärben.
Zum Frontzahnbereich zählen die Schneide- und Eckzähne. Bei ihnen kommt es aus ästhetischen Gründen besonders darauf an, dass Füllungen nicht sichtbar sind.
Das verlangt einige Kunstfertigkeit, weil die Zähne in sich verschiedene Farbnuancen haben: Sie sind im Zahnhalsbereich dunkler und zur Schneidekante hin heller und etwas transparent.
Normale Frontzahn-Füllungen aus Komposit werden in einer Schicht und in einer Standardfarbe gemacht. Diese Farbe passt nicht immer zum Zahn und kann etwas dunkler oder heller sein. Die Füllung ist dann als "Fleck" sichtbar.
Gesetzliche Krankenkassen bezahlen nur die Kosten für einschichtige und einfarbige Komposit-Füllungen.
Mit Füllungen, die in mehreren Schichten und individuell ausgewählten Farben gelegt werden, können die Farbnuancen und die Transparenz der Zähne nachgeahmt werden. Solche Füllungen sind später für andere nicht sichtbar.
Für mehrschichtige Komposit-Füllungen müssen gesetzlich Versicherte eine Zuzahlung leisten.
Im Seitenzahnbereich (Backenzähne) übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für eine Amalgam-Füllung.
Wenn gesetzlich Versicherte eine höherwertige Füllung (z.B. aus Komposit oder Keramik) wählen, müssen sie die Mehrkosten selbst tragen.
Im Frontzahnbereich (Schneide- und Eckzähne) bezahlen gesetzliche Krankenkassen einfach geschichtete und einfarbige Komposit-Füllungen. Wenn gesetzlich Versicherte ästhetischere und farblich individuell angepasste Füllungen wünschen, müssen sie eine Zuzahlung leisten.
Private Versicherungen übernehmen auch bei höherwertigen Füllungen und Inlays einen prozentualen Anteil der Kosten. Dessen Höhe hängt von der individuellen tariflichen Vereinbarung ab.
Grundsätzlich bezahlen gesetzliche und private Krankenversicherungen nur bei medizinischer Notwendigkeit für Füllungen und nicht, wenn sie aus ästhetischen Gründen ausgetauscht
werden.
|
Komposit | Keramik-Inlay | Gold-Inlay | Amalgam | Kompomer |
Farbe und Ästhetik |
zahnfarben | zahnfarben | goldfarben | silbrig-grau | zahnfarben |
Für welche Zähne? | Front- und Seitenzähne | Seitenzähne | Seitenzähne | Seitenzähne | Front- und Seitenzähne |
Durchschnittliche Haltbarkeit | 8 Jahre | 10 Jahre | 15 Jahre | 10 Jahre | 4-6 Jahre |
Aufwand | mittel | hoch | hoch | gering | gering |
Leistung gesetzliche Krankenkasse | Kosten in Höhe vergleichbarer Amalgam-Füllung* | Kosten in Höhe vergleichbarer Amalgam-Füllung | Kosten in Höhe vergleichbarer Amalgam-Füllung | Gesamtkosten | Kosten in Höhe vergleichbarer Amalgam-Füllung |
Zuzahlung erforderlich |
Ja | Ja | Ja | Nein | Ja |
Bewertung |
++++ | +++++ | ++++ | ++ | ++ |
* Bei Schneide- und Eckzähnen bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen Komposit-Füllungen in Einschicht- und Einfarbtechnik. |
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Dr. Thorsten Strauf
Zahnarzt und
Fachzahnarzt für Oralchirurgie
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